Ich fahre ein Idworx oPinion in der Travel-Version. Wichtig ist mir, dass mein Fahrrad bei jedem Beladungszustand über sehr gute Fahreigenschaften verfügt. Alle Komponenten müssen funktional, sehr stabil und möglichst wartungsfrei sein. Das Idworx bringt diese Anforderungen am besten auf einen Nenner. Das hat natürlich seinen Preis. Aber größere Schäden aufgrund Materialermüdungen oder gar ein Unfall wegen versagender Bremsen am Ende einer Pass-abfahrt, mit der Folge eines Reiseabbruchs, sind teurer und tragisch. Der Traum wäre aus-geträumt.

Sich auf seinen Drahtesel verlassen zu können, ist das A&O einer Fahrradreise in ferne Länder und für mich kompromisslos. Einzelne Komponenten herauszuheben würde dem Rad nicht gerecht werden, da es "bis zur letzten Schraube" qualitativ Spitzenklasse ist. Ich ergänzte es lediglich um die längeren Barends von Ergon und einen verstellbaren Lenkervorbau. Die Pedalen tauschte ich gegen welche von Crankbrothers, da mir die Originale (Stand 2016, mittlerweile werden andere verbaut) bei Nässe etwas zu rutschig waren. Beim Sattel blieb ich der Marke Terry treu, passte aber das Modell meinem Allerwertesten an. 

Meine Erwartungen an das Rad wurden absolut erfüllt. Zusammengefasst hatte ich auf fast 22.000 km lediglich drei Platten und musste nach 17.500 km die Pedalen ersetzen, weil links das Lager verschlissen war. Nach knapp 20.000 km hatte ich den Terry-Sattel durchgeritten und tauschte ihn durch den Brooks Cambium C13 carved. Diesen Wechsel habe ich nicht einen Kilometer bereut! Was war noch? Neben der normalen Wartung tauschte ich die Erstbereifung (Schwalbe Almotion) nach 15.000 km gegen den Marathon Mondial, der auf losem Untergrund etwas mehr Grip hat. Auf unseren Radwegen hätte ich den Almotion noch locker weitere 5.000 km fahren können. Die Kette musste erst einmal ersetzt werden, die Bremsbeläge zweimal. Wegen Ablauf der Getriebegarantie ließ ich beim Km-Stand 21.600 bei Pinion die Getriebeinspektion mit Garantieverlängerung (Pinion Care) durchführen. Beim Ausbau des Getriebes konnte die linke Kurbel nicht demontiert werden und musste mit einem Trennschleifer entfernt und durch eine neue ersetzt werden. Ansonsten fährt das Rad mit allen Originalteilen (auch Ritzel und Kettenblatt!) geschmeidig über alle Untergründe.
Da keine meiner Etappen länger als 4.000 km war, reduzierte sich unterwegs meine "Arbeit" am Rad auf die normale Kettenpflege. Das einzige, was mich an dem Fahrrad stört, sind seine quietschenden Bremsen bei Nässe.

 

Wer sich für den Blog interessiert, kann verfolgen, wie materialverschleißend teilweise die Pisten waren. Trotz eines Gesamtgewichts von 140 -155 kg (proviantabhängig) steckt das Rad alles problemlos weg und ist fahrtechnisch jedem Untergrund und jeder Fahrsituation gewachsen. Selbst bei einer Talfahrt im Hochgebirge mit 72 km/h "lag" es, trotz des Gepäcks (siehe Foto), satt und ohne jegliches Flattern auf dem Asphalt. Einige Stürze auf losem Untergrund hatten lediglich ein paar Schrammen zur Folge. Was der Almotion-Reifen von Schwalbe leistete, ist phänomenal. Erst bei tiefem Sand und extremen Schotterpassagen kam er an seine Grenzen.

In der Reihenfolge der Häufigkeit musste ich bei anderen Radlern erleben: 1. gebrochene Gepäckträgerstreben, 2. gerissene Speichen, 3. Gabelbrüche und 4. gerissene Ketten. Rahmenbrüche sah ich keine. Der Fairness halber muss erwähnt werden, dass bei den Problemfällen kein "deutsches Premiumprodukt" dabei war.

Das Foto, aufgenommen auf dem Kettle Valley Railway in British Columbia, Kanada, zeigt, dass ich für mein Gepäck komplett auf Ortlieb setze. Ob das Material oder die Funktion, hier stimmt alles. Bei der Durchquerung des Regenwaldes auf Vancouver Island bewiesen die Packtaschen bei tagelangem Starkregen ihre 100%ige Wasserdichtigkeit. Das Fahrrad wurde bei den erwähnten Stürzen durch die Packtaschen optimal geschützt, ohne das diese selbst kaputt gingen. Mir brach nur einmal der Rückspiegel ab. Trotz des intensiven Gebrauchs löste sich bei einer Tasche nur die Naht am oberen Rand auf einigen Zentimetern. Die Funktion der Tasche war dadurch nicht eingeschränkt.

 

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